![]() | KleidertauschBis auf diese Spontanaktion, mal eben die Kleider zu tauschen, um auf einen Faschingsball gehen zu können, dauern unsere Vorüberlegungen meist länger als das Erstellen der Verkleidungen selbst. Da meine Mutter Münchnerin war (das schwarze Kleid ist ihre Münchner Tracht), hatte Fasching schon immer einen hohen Stellenwert bei uns, und selbstgebastelte Kostüme sind Ehrensache! Bei mehreren Kindern lohnt sich die Mühe auch, da sie immer gerne wieder auf die Kostüme der letzten Jahre zurückgreifen. |
Mit einem professionell geschminkten Gesicht hat man die Verkleidung schon halb im Kasten! Dazu gehört gar nicht viel, und auch bei Kindergeburtstagen kann man dann Schminken als Programmpunkt einplanen.
Aus der Bücherei oder aus dem modernen Antiquariat bekommt man günstige Schminkbücher. Diese sind bei uns außerdem oft die Grundlage für die Verkleidungsideen: Die Kinder wählen aus den Büchern ein ihnen genehmes Motiv, dann überlegen wir, welches Kostüm oder Thema dazu passen könnte. Die Idee zum Fischer stammt z.B. vom Titelbild links oben (sollte wohl ein Kapitän sein?).
Bei guten Katalogen kann man halbprofessionelle Schminkfarben bestellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Im Gegensatz zu den unsäglichen Fettstiften aus dem Supermarkt sind es wasserlösliche, allergiearme Farben, die wie Deckfarben aufgetragen werden können: Zuerst wird das Gesicht flächig mit einem feuchten Schwämmchen grundiert, dann einzelne Motive mit Pinseln aufgemalt. Nicht alle meine Materialien haben sich bewährt. Ich habe sie trotzdem fotographiert und im Text kommentiert.
Material und Bezugsquellen:
- Schminkbücher von 2001 und aus der Bücherei
- Lyra-Holz-Schminkstifte, auch für die Kinder zum Selberschminken (sind ok, aber die Woodies sind besser:)
- 6 Stabilo-Woody-Stifte: Damit schminken sich die Kinder oft im Alltag, sie sind gut abzuwaschen und überall erhältlich (Schreibwarengeschäft)
- silberner Tuschkasten: Livos-Pflazenfarben aus dem Ökoladen, nicht besonders gut zu verschmieren und wenig deckend, reizen die Haut (nicht empfehlenswert!)
- kleiner Tuschkasten: Kryolan Aquacolor, wasserlöslich, allergiearm, die Farben sind mischbar, ich brauche deshalb keine Sonderfarben, gibt's z.B. bei Jako-O oder Pappnase (sehr empfehlenswert!)
- das Wichtigste für die Kinder: 2 Tuben Glitter, die man tröpfchenweise auf den Pinsel drückt und dann aufmalt. Gibts in jedem Supermarkt, aber Vorsicht: der Glitter muß zum Schminken geeignet sein; anderer Glitter ist zu scharfkantig!
- flache Schwämmchen, in der Mitte halbiert, für die Flächen
- schwarze Pinselmappe von Jako-O, sehr tauglich, geht aber auch mit normalen Pinseln
- rotes Haargel und Haarspray, noch nichts für die Kinder
- Schminke von IKEA, es gibt ja nichts, was es dort nicht gibt (nix besonders)
- Abschminke zum Abschminken von einzelnen Strichen, die ich mit Fettstiften male, auch Calendula-Öl von Weleda eignet sich (muß nicht sein)
Für Verkleidungen sollte man praktische und nicht zu heiße Kostüme auswählen. Kopfbedeckungen liegen immer schnell in der Ecke, ebenso Gegenstände, die man in der Hand halten sollte (Zauberstäbe, Schwerter, Angelhaken usw.). Umso wichtiger ist dann ein gut geschminktes Gesicht, bei dem die Schminke nicht kleistert oder juckt, und das auch dann noch zu sehen ist, wenn ein Teil der Verkleidung schon ausgezogen ist. Deshalb bekommen meine Piratenkinder keine lästige Augenklappe, sondern auch sie wird einfach aufgeschminkt.
Man muß damit rechnen, daß sich kleine Kinder noch nicht schminken lassen. Wer als Mutter am Faschingstag nicht enttäuscht werden will, übt das Schminken am besten vorher schon mal. Wegen der Aufregung muß man auch damit rechnen, daß die Kinder entsprechend gereizt sind. Wenn ein Bart sein muß: Verschont die Kinder mit dem fiesen Bartkleber. Ein Heftpflaster ist kaum zu sehen, da hautfarben, und hält auch ohne Jucken den Bart gut. Unsere Bärte werden aufgeschminkt.
![]() | MausUnsere Tochter hatte eine intensive Mausephase; da war die Wahl des Kostüms nicht schwer. Wie man deutlich sieht, ist die Schminke das Wichtigste an dieser Verkleidung! Die Kappe habe ich mit Origami aus großem Papier gefaltet und mit grauem und rosa Stoff beklebt. Dazu kam noch ein alter grauer Pulli mit Schwanz (Feinstrumpfhosenbein mit Watte gefüllt) und eine graue Strumpfhose. |
![]() | SonneBei diesem Kostüm war lange eine Goldfee (aus einer Faschings-Nähzeitschrift) im Gespräch. Es kann passieren, daß ein Kind seinen Wunsch noch ändert, nachdem das Kostüm fertig ist. Deshalb einigten wir uns auf "Sonne". Dasselbe Kleid dient uns seither auch als Ritterrüstung (goldener Ritter), als Königsgewand, und auch für eine Fee war es dann doch noch mal im Einsatz. Der Stoff ist von IKEA. Der Schnitt ist aus einer Faschingsnähzeitschrift. Geschminkt ist eine Sonne, die auch dann noch wirkte, als die Perücke (IKEA, 50 ct) schon lange ausgezogen war. |
![]() | KöniginAuf diesem Bild sieht man etwas, daß das Kleid aus einem goldenen Kleid sowie einem bronzefarbenen Tüll-Überkleid besteht. Die Krone wurde aus Glitzerpapier mit goldenen und silbernen Pfeifenputzern, die in der Mitte zu einem Kreuz hochgestellt wurden, gebastelt. Innen in der Papierkrone befindet sich ein eingeklebter Moosgummiring, damit sie besser und weicher am Kopf sitzt. |
![]() | Biene, Geburtstagstisch, BadegastBiene: gelbes Hemd mit schwarzen Tusch-Streifen, gekaufter Kappe, Bienengesicht geschminkt (leider schlecht zu sehen). Geburtstagstisch: Ausgangspunkt für die Verkleidung war der Hut aus einem Bastelbuch (Geburtstagskuchen mit Kerzen). Dazu kam eine Mitteldecke mit aufgenähten Küchenutensilien (Kuchenheber, Löffel, Eierbecher, Obst aus dem Kaufladen usw.) und ebensolche Sachen aufgeschminkt. (Leider habe ich nur dieses Bild, weil meine Tochter ihren muffeligen Tag hatte und sich nicht knipsen lassen wollte.) Der Zweijährige wollte sich weder schminken noch verkleiden lassen, deshalb ist er in seinem Lieblingskleidungsstück (Bademantel) als Badegast gegangen. |
![]() | HexeAuf dem Bild seht Ihr eine muffelige kleine Hexe, die als Naschkatze geschminkt ist ;-) Zum Hexenkostüm gehört jedenfalls ein Spitzhut, ein bunter Rock, ein Besen und ein Rabe, den man am besten auf die Schulter näht, damit er nicht in der Ecke liegt. |
![]() | Den Hexenhut habe ich selbst gemacht: An einen Drahtring (Baumarkt) näht/klebt man die Krempe (Vorsicht: Kopfumfang abmessen!) aus Knallfolie, daran befestigt man den Kegel (auch aus Knallfolie). Dieses Innenleben ist halbstabil und wirkt als Hut ganz gut (es soll ja keine Zipfelmütze werden). Außen kommt dann noch schwarzer Stoff dran (ich habe ein altes T-Shirt genommen, den leicht dehnbaren Stoff konnte man gut nähen - man kann aber auch kleben, das geht schneller). |
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![]() | NaschkatzeDie Idee zur Naschkatze kam aus einem Schminkbuch, das Kostüm mußten wir uns ausdenken. Die Ohren sind aus rosa Tonpapier, mit rosa Federn beklebt, und an einem dünnen Haarreifen befestigt, dazu ein Pulli mit bunten Bonbons (kleben geht schnell, aber dann kann man den Pulli später nicht mehr verwenden, deshalb habe ich genäht). Auch hier ist die Schminke die halbe Miete. Die Naschkatze wurde 2 Jahre später von meiner Zweiten wiederaufgegriffen. Da die alten Teile nicht mehr vorhanden waren (Bonbons aufgegessen, Ohren von unserem Krabbelkind auch), habe ich eine rosa Jacke vom Flohmarkt bestückt, der Hut ist aus dem Abverkauf (2,-), dazu eine Bonbonkette und die Schminke. |
![]() | FischerDie Idee zum Fischer kam ebenfalls aus einem Schminkbuch (s.o.), wo eher eine Unterwasserwelt dargestellt war. Da meine Tochter nicht als Auqarium gehen konnte, haben wir einen Fischer daraus gemacht, und in einer letzten Entscheidung noch einen Sandstrand (auch aus dem Schminkbuch) für das Gesicht gewählt (immer flexibel bleiben...). Hauptstück ist der Umhang aus einem Duschvorhang und einer Gardine (Netz). Die Gardine ist erst aufgetackert, dann an den Rändern umgebogen und mit Heißkleber vergeklebt (damit keiner an den Heftklammern hängenbleibt). Die Moosgummifische sind ebenfalls mit Heißkleber aufgeklebt. Im Umhang (Netz) stecken ein paar bunte Aufblastiere sowie eine Quietscheende aus dem Bad, man kann aber auch Ballons nehmen. Dann hat der Umhang Volumen und wirkt besser. Für den Kopf bemalte ich ein Stirnband mit Stoffarben (Fisch-Schablonen von IKEA), ebenso das Hemd (eine alte Kittelschürze). Da meine Tochter sich geweigert hat, einen Eimer als Hut zu nehmen (komisch!), darf sie ihn in die Hand nehmen, um ihren Frosch (Spritztier) mit Wasser füllen zu können (bis die Lehrerin ihn einkassiert). |
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![]() | RumpelstilzchenMein altes Rumpelstilzchenkostüm hat's leider nicht lange gemacht, weil es aus Plattenfilz war... . Die Kostümidee finde ich allerdings gerade für Trotzphasenkinder nicht zu übertreffen. |
![]() | MädchenDie Verkleidung als Mädchen kam unserem Kleinen gerade recht, der sehr bedauert, daß er sonst keine Röcke anziehen soll. Dazu ist Fasching ja auch da: Um einmal in eine andere Rolle schlüpfen zu können. |
![]() | PiratEin Piratenkostüm ist schnell gemacht: Ein rotes oder schwarzes Dreieckstuch, eine alte Rüschenbluse, ruhig angerissen, ein breites Tuch als Gürtel (wer will, mit angetackerten Pappmessern verziert), eine schwarze Hose. Die Augenklappe wird geschminkt, sonst stört sie nur. Dazu Bartstoppeln oder eine genähte Wunde schminken, fertig. |
![]() | Ruckzuck fertig: ClownAuch Mütter müssen manchmal zum Fasching, um in der Schule Popcorn zu verkaufen. Wenn sie dann mehrere Kinder geschminkt und angezogen haben, bleibt nicht mehr viel Zeit... |
Kostüme für SchwangereAuch in der Schwangerschaft muß man sich für die Großen einsetzen und in der Schule feiern. Der Obelix entstand an einem Abend: Der Gürtel (weißer Baumwollstoff) ist mit Tusche gemalt, die Schnalle aus Papier (zusammengetackert), der Hut ist auch aus Papier, die Hörner darauf nur flach ausgeschnitten und durchgesteckt. Unvergessen bleibt meine Mutter, die in der Schwangerschaft als Känguruh ging! | |
![]() | AsterixHelm und Gürtel stammen vom Obelixkostüm und wurden nur schnell angepaßt, dazu ein schwarzes Top und rote Hosen. Der gelbe Schnurrbart wurde geschminkt. |
![]() | Ein Zauberer-Umhang war nicht zu kaufen, ein Vampirumhang sollte (im 4. Geschäft!) 30,- kosten, und das "Hogwarts-Set" auch noch 35,-. Also sind wir in den freundlichen Stoffladen um die Ecke gegangen (kauft regional!) und haben für 6,25€ einen Meter schimmernden Stoff (1,4m breit) und schwarze Kordel eingehandelt. Ich habe den Stoff an den unteren äußeren Ecken abgerundet, nur abgeschnitten, nicht versäubert. Oben in der Mitte habe ich einen kleinen Halbkreis für den Halsausschnitt ausgeschnitten. Am Kind habe ich die Länge des Tunnelzugs für das Bindeband am Hals abgesteckt und selbigen kurz abgesteppt. Ebenfalls am Kind mit ausgebreiteten Armen habe ich die "Ärmel" abgesteckt: Stoff an der Oberkante parallel abgeknickt und festgesteckt. Dann von den Seiten aus über die "Ärmellänge" diese Ärmel mit einer waagerechten Naht abgesteppt, fertig. Nix weiter geschnitten, der Restumhang hängt einfach noch unter den Ärmeln. Den Hut hatten wir geerbt, die Brille ist geschminkt, damit nix stört. Die Anstecknadel mit dem Gryffindor-Wappen haben wir mit einem Stück Pappe gebastelt. Das Wappen ist bunt ausgedruckt und ausgeschnitten, die Pappe habe ich mit dem schwarzen Stoff (Rest von den abgerundeten Ecken) beklebt, einfach mit Kreppband. Eine Sicherheitsnadel ist auch eingeklebt, das Wappen ist dick mit Uhu aufgeklebt und hat die Feier überstanden, obwohl nicht wasserfest oder folienversiegelt. Als Zauberstab hat sich das Kind einen Stock aus dem Wald gesucht. |