Meine Mutter hat gern genäht und vor allem gestrickt, und von ihr habe ich die Nähmaschine geerbt. Ihre Mutter schenkte jeder Tochter die neueste Nähmachine und Schreibmaschine zur Hochzeit, weil sie wollte, daß auch ihre Töchter gutes Werkzeug hatten. Meine Pfaff 93 ist aus grauem Gußeisen und näht sehr gleichmäßig. Alle 15 Jahre bringe ich sie zum Ölen, ansonsten mußte nur mal der Lichtschalter ersetzt werden, mehr nicht. Insofern stehe ich den modernen Maschinen mit viel Elektronik sehr skeptisch gegenüber. Trotz ihres Alters (sie wird bald 50) kann meine Pfaff verschiedene Stiche nähen, für welche man verschiedene Scheiben oben einsetzen muß. Auch die Füßchen sind auswechselbar, doch obwohl ich z.B. einen Reißverschluß-Fuß habe, nähe ich eigentlich alles mit dem normalen Fuß. Im Gegensatz zur Bernina kann man beim Einstechen der Nadel auch bei hohem Fuß sehen, wo sie landet, ohne darunter zu kriechen. Knopflöcher habe ich mir mit der hervorragend bebilderten Anleitung bei meinen ersten Nähversuchen selbst beigebracht: Man kann sie auch ganz ohne Knopfloch-Programm nähen, indem man Zickzack und Geradeaus in verschiedenen Stichlängen abwechselt. Besonders schön werden sie, wenn man einen dicken Faden einlegt (dafür gibt es einen extra Fuß, der die Aussparung dafür hat), z.B. einen Zwirn oder einen einstrickbaren Gummifaden. Ich nähe fast alles mit den uralten Garnen meiner Oma und Mutter. Ob ein Faden reißt oder nicht, kann natürlich eine Altersfrage sein, aber entscheidender ist meiner Erfahrung nach das Material: Baumwolle reißt (auch neue), Polyester nicht.
Wer sich eine Nähmaschine kaufen möchte, dem empfehle ich deshalb eine graue Pfaff über den Gebrauchtmarkt. Wer das nicht möchte, sollte auf jeden Fall für einen Freiarm sorgen, und darauf achten, daß das Fußpedal nicht nur in einer Geschwindigkeit näht. Wenn man ganz langsam drückt, sollte die Maschine Stich für Stich nähen und nicht einfach losbrausen. Ich persönlich bin nicht so begeistert, wenn Mann sich einen Sportwagen kauft, und Frau statt des Kleinwagens dann eine Nähmaschine - das muß auch billiger gehen. Wieviel wollt Ihr denn verkaufen, bis sich die super-Maschine bezahlt gemacht hat? Momentan ist Selbstnähen Mode, aber entsprechend groß ist die Konkurrenz, und kein Mensch braucht 100 Taschen/Utensilos/Telefonhüllen, und seien sie noch so schön. Außerdem ist Filzen auch eine schöne Alternative - es gibt sooo viele tolle Techniken.
![]() | Diese Vorlage für einen Jonglierball habe ich noch nicht ausprobiert, weil ich immer nur Jonglierwürfel genäht habe. Hier ist sie trotzdem, weil runde Bälle ja schöner sind als eckige. PS: An einer Stelle soll man sich nicht an die Vorlage halten, wurde mir mitgeteilt. Ausprobieren! (Anhand der Karos kann man die Originalgröße abschätzen.) |
![]() | Hier habe ich bei der Brigitte einen Schnitt für eine einfache Sommerhose gefunden. Da ich kaum fließende Stoffe hatte, improvisierte ich: Den gestreiten Stoff nahm ich einmal längs und einmal quer (1. Hose); den anderen ergänzte ich durch einen normalen Baumwollstoff: Der Bund der 2. Hose ist deshalb etwas fester, wie man sieht. In den Tunnelzug am Bund zog ich einen Schnürsenkel bzw. ein Gummi, beide mit einem Stopper. Man kann natürlich auch wie vorgesehen richtige Kordeln nehmen und diese schnüren. Bei der gestreiften Hose war mein Stoff 5cm schmäler als der Schnitt es verlangte. Ich schnitt also erst die rechte Kante, schob den Schnitt zur Seite, und schnitt dann die linke Kante, so daß in der Mitte 5cm fehlen. Der Blumenstoff war breiter, so daß ich den Schnitt normal ausschneiden konnte. Der Schnitt für den Bund ist evtl. 2cm zu schmal - zumindest ich mußte bei der Blumenhose stückeln, die ich nicht schmäler zugeschnitten hatte. Zeitbedarf: 1. Tag: Stoff raussuchen, vorwaschen, trocknen, bügeln. 2. Tag: 30 min. Zuschneiden, 1,5 Std. Nähen. (Ich hab beim Nähen nix gebügelt, nix geheftet, nix gemessen oder vorgezeichnet, sondern nur Tunnelzug und Säume nach Gefühl gesteckt - ist ja ein Schlamperschnitt, wo es nicht auf den Millimeter ankommt.) |
![]() | Geigenkasteverkleinerung Der Kasten war zu groß und ein Neuer lohnte nicht. Aber mit diesen genähten Kissen geht's auch. |
![]() | Turnmatten-Beutel Meine Turnmatte brauchte eine Hülle. Sie hat einen runden Boden, aus dessen Radius man mit den Kreisformeln (Umfang = Durchmesser * pi) die benötigte Stoffgröße für den Mantel berechnen kann (+ 2cm Nahtzugabe). Am anderen Ende ist ein Tunnelzug mit Stopper - meine Bequemlösung. Ich habe Stopper von allen möglichen alten Kinderjacken gesammelt, aber man kann sie auch im Stoffgeschäft kaufen. Die Hülle ist zu simpel, als daß ich dafür eine Anleitung andeuten müßte. |
![]() | Da mein alter Geldbeutel zerschlissen und ein neuer ohne Scheinefach nicht aufzutreiben war, mußte ich mir selber einen nähen. Man braucht dazu nur 10 cm Wachstuch in 140er Breite. Damit die Teile nicht verrutschen, habe ich sie vor dem Nähen mit Büroklammern und Tesafilm befestigt. Heften mit Stecknadeln gibt Löcher und sollte vermieden werden. Meinen alten Geldbeutel hatte ich nur selten zugemacht, und der Druckknopf ist trotzdem sehr früh rausgebrochen. Deshalb werde ich hier noch einen Klettverschluß einnähen. Wenn man einen Klettstreifen senkrecht, den anderen waagerecht annäht, kann man das Portemonnaie in verschiedenen Füllungsdicken schließen. Außerdem muß man beim Zuklappen nicht so genau die richtige Verschlußhöhe treffen. Bei muß ja alles immer sehr alltagstauglich sein. Hier kommt man mit einem Griff in alle Fächer, ohne durch Reißverschlüsse oder Druckknöpfe ausgebremst zu werden. |
![]() | Mitten in der Weihnachtszeit hielt ich es nicht mehr aus und mußte endlich die im Sommer gekauften Stoffe verarbeiten... Herausgekommen ist diese völlig nutzlose und nicht jahreszeitengerechte Wimpelkette. Alle Wimpel bestehen aus zwei verschiedenen Stoffen und sind von links genäht, dann verstürzt. Einige Dreiecke sind längs gestückelt, da ich halbierte Trapeze zuschnitt, um möglichst wenig Verschnitt zu haben. Oben werden sie von einem gemusterten Schrägband (Saumband) zusammengehalten. Selbiges kauft man fertig gefaltet, so daß man die Dreiecke nur noch reinstecken muß. Das geht recht zügig. Für die Wimpelkette habe ich 2 Nachmittage gebraucht, weil sie sehr lang ist. Wenn ich die Dreiecke nur unversäubert ausgeschnitten hätte, wäre ich nach 1 Std. fertiggewesen, aber so ist sie auch waschmaschinentauglich und kann nicht ausfransen. |
![]() | Die Tschibo-Jacke hatte keine Kapuze, aber dem kann man ja abhelfen. Den Schnitt habe ich von einer anderen Fleece-Jacke abgezeichnet und rundrum etwas vergrößert. Sie ist dadurch etwas breiter als der Jackenausschnitt - ich habe trotzdem auf weitere Abnäher in der hinteren Mitte verzichtet. Ich hätte sie mit Knöpfen oder von Hand annähen können, aber auch das habe ich mir gespart. Ich habe sie einfach runherum mit einem fertigen Schrägband gesäumt, innen aufgelegt und festgenäht. Man sieht es nur, wenn man es sucht, und ich werde lieber überhaupt fertig, als daß ich mich in Perfektionismus verbeiße. |
![]() | Ich liebe die Rabattkiste mit Stoffresten, denn sie erleichtert mir die Auswahl. Für den Wollrock habe ich zwei Reste aneinandergenäht, doppeltgelegt, einen Rock draufgelegt und rundherumgeschnitten. Nach dem Nähen der Seitennähte habe ich das Bündchen (aus einem 10cm breiten Streifen Jerseystoff längs doppeltgelegt) auf den oberen Saum rechts auf rechts gelegt und alles zusammengenäht. Den unteren Saum habe ich zweimal umgeschlagen und festgesteppt. Man muß bei der Verarbeitung wissen, daß solche dicken Stoffe viel Platz fressen und man mit Überraschungen in der Breite rechnen muß. Dehnbare Bündchen müssen beim Nähen gedehnt werden, wobei man am Bündchen zieht, währenddessen der Wollstoff möglichst ungedehnt mitlaufen soll. Wer es nicht vergißt, kann noch zwei Aufhängeschlaufen mit einnähen. Der Winterrock ist aus echter Schafwolle (man riecht das Lanolin) und wärmt ganz wunderbar. |
![]() | Auch diese Stulpen stamme aus der Restekiste. Der blauen Stoff ist dünn und dehnbar, der Grüne ist aus normaler Baumwolle - sie vertragen sich in diesen Mengenverhältnissen ganz gut. Wenn man die Hände waschen will, schiebt man die Stulpen über die Handgelenke nach oben, wenn es draußen kalt ist, oder zum Geigen in der kalten Kirche schiebt man sie bis über die Knöchel. Unkompliziert, wandelbar, schnell gemacht. Und bunt. |
![]() | Die Eule war ein Bastelset (Anleitung, Wolle) aus dem Supermarkt. Ich habe zum ersten Mal seit der Schule wieder gehäkelt. Zum Glück gibt es im Netz genügend Anleitungen, wenn man keine Ahnung hat, wie Stäbchen oder sonstwelche Maschen gehen. |
![]() | Dieser Topflappen besteht aus normalen festen Maschen, bei denen man aber nicht durch beide Schlingen sticht, sondern immer nur durch die hintere. Man beginnt mit einem Ring, und dann muß man Maschen zählen: Nach 3 Maschen dreht man die Häkelarbeit um, und macht wieder 3 Maschen, die zur bisherigen Reihe senkrecht stehen. Die nächste Reihe bekommt 4 (oder5?) Maschen, dann wieder umdrehen, so daß die mittlere Schräglinie entsteht. Einfach ausprobieren, es ist ganz einfach. Für den Rand sticht man 1 Reihe zu tief ein (Ansatz), dann folgt eine normale Reihe, dann macht man immer ein paar Luftmaschen (3?) und sticht erst danach in die nächste feste Masche ein, so entstehen die Mäusezähnchen. Genau weiß ich es nicht mehr. Dieser Topflappen ist bei uns seit 1995 in Gebrauch. Es lohnt sich, Qualitätsgarn zu kaufen. |
![]() ![]() | Ein Bahnenrock besteht aus Trapezen und ist ganz einfach. Man mißt den Taillenumfang und überlegt, wie weit der Rocksaum unten werden soll, zB. 2m. Je größer der Umfang, umso weiter schwingt nachher der Rock. Ich habe 6 Bahnen geplant, also teilt man beide Maße durch 6. Nun zeichnet man Trapeze: an einer Mittellinie zentriert man oben 1/6 Taillenweite und unten 1/6 Saumweite. Dieses Schnittmuster schneidet man 6x zu. Die Nahtzugabe sollte nur 5mm betragen (Fußerlbreit), damit der Rock nicht zu weit wird. Notfalls muß man vor Annähen des Bundes bei der Anprobe noch ein paar Abnäher im oberen Saum abstecken. Alle Bahnen werden aneinandergenäht und versäubert (Zickzackstich), dabei läßt man hinten Platz für den Reißverschluß. Oben kommt ein doppeltgelegter Streifen für den Bund dran, hinten Reißverschluß und Knopf. Dabei muß man darauf achten, daß ein paar cm Bund überstehen (für das Knopfloch), und zwar auf der Seite, wo der Reißverschluß verdeckt ist. Den Saum unten habe ich, wo die Bahnen aneinandergenäht sind, mit der Schere etwas rundgeschnitten, dann zweimal umgeschlagen und festgesteppt. Kleidung am Körper ist in Bewegung und nicht überall sichtbar, deshalb fallen kleine Ungenauigkeiten nicht so auf wie bei Tischdecken. |
![]() | Pulli Mein erster Versuch, einen dehnbaren Stoff zu verarbeiten. Meine Pfaff von 1968 hat dafür einen doppelten Zickzackstich, den ich als Scheibe in die Maschine einsetzen kann. Der blaue Stoff ist von "Hamburger Liebe", den ich mit einem rot gepunkteten Stoff kombiniert habe, und hinten ist ein dunkelblauer Jersey. Der Schnitt ist von Farbenmix und heißt Leona. Er steht mir nicht besonders, aber ich wollte nicht noch länger nach dem perfekten Schnittmuster suchen, sondern endlich anfangen. Ich habe von jedem der drei Stoffe jeweils 1,5m gekauft und daraus 3 Pullis genäht, immer wieder anders zusammengestellt, und jedesmal habe ich dazugelernt. |
![]() | Stoffkorb Die Anleitung für dieses Utensilo ist von Farbenmix, und ich habe CD-Maße genommen. Das Wachstuch ist von Ikea und hätte noch ein Bügelvlies zur Verstärkung gebrauchen können, der Blümchenstoff ist von "Tante Ena". Ohne Bügelvlies ist es schnell gemacht, mit dem Vlies muß man die doppelte Zeit einplanen. |
![]() | Kleidung anhübschen Die Tochter hat sich einen Piratenstoff ausgesucht. Es bot sich an, nur die Ärmel zu nähen und (innen auf der Naht des kleinen Ärmelansatzes) ein gekauftes Shirt zu ergänzen. Dafür habe ich irgendeinen kostenlosen Schnitt runtergeladen - leider war er recht kurz, deshalb empfehle ich ihn hier nicht mittels link weiter. |
![]() | Lampenschirm Aus alten Stoffstreifen aus meiner Jugend habe ich diesen Lampenschirm genäht. |
![]() | Häkeln Da ich noch über eine solide Grundschulausbildung verfüge, kann ich zumindest geradeaus häkeln. Für diese Taschen habe ich mich hingesetzt, um die Kinder neugierig zu machen. Hat geklappt: Meine Zweite kann jetzt feste Maschen (und damit kann man schonmal alles machen), und mein 10jähriger wenigstens Luftmaschen. Im Bild seht Ihr 4 kleine Taschen, die aus 1 Faden gehäkelt sind. Einige habe ich am Rand umrundet, andere nicht. |
![]() | Wendetasche mit Henkel Diese Tasche kennt Ihr sicherlich, denn das war ein Komplet-Set von Tschibo zu Weihnachten. Ich mag sie trotzdem. Man näht erst die rosafarbene und die weiße Tasche einzeln, dann steckt man sie recht auf rechts ineinander und näht die Kanten zu, verstürzt sie durch den Henkel oder das große Loch, und näht die letzten Kanten von außen zu. Auf den Pünktchenstoff ist ein Vlies gebügelt, was die Tasche recht formstabil macht. |
![]() | Notentasche Ein paar lustig gemusterte Stoffe ergeben schnell ein schönes Ergebnis. Auf dem unteren Bild seht Ihr die Tasche noch ohne Henkel. Die Nähte zwischen den einzelnen Stoffen sind nicht versäubert (vgl. Streifentechnik bei Patchwork), weil von der Gegenseite noch ein rosagemusterter Vorhangstoff gegengenäht wurde. Die Tasche ist groß genug für Noten im Überformat und den Notenständer. Die Tasche kann gewendet werden, da ich an den Seiten für den Boden nur 2 Ecken (Dreiecke) abgenäht habe, aber nicht geschnitten. ![]() ![]() |
![]() | Bluse Diese luftige Sommerbluse habe ich aus einem Stoff gemacht, der anscheinend Plastik enthält, da er beim Bügeln auf Stufe 3 anfing zu schmelzen (Baumwolle läßt sich heißer bügeln, außerdem würde sie brennen statt schmelzen). Dumm gelaufen, aber dafür ist so ein Plastikstoff etwas weicher und fließender als reine Baumwolle. Augen auf beim Stoffkauf! Das Schnittmuster stammt aus Amerika, deshalb habe ich mir die Anleitung erst einmal übersetzt. Der Schnitt funktioniert gut, man braucht aber eine ganze Weile, bis man die vielen Papiere sorgfältig ausgeschnitten und geklebt hat. Es sind nur 4 Stoffteile (Vorne, Rücken, 2 Ärmel), der Ausschnitt wird auch auf den Ärmeln zum Tunnelzug abgesteppt. Ich habe den Stoff plus Nahtzugabe nach Augenmaß ausgeschnitten, trotzdem hatte ich beim Einpassen der Ärmel oder an den Seitennähten kaum Versatz. Im Schnitt sind 2 Ärmellängen angegeben. Ich wollte einen langen Ärmel, hatte aber nicht genug Stoff. Deshalb habe ich den Ärmelschnitt erst oben ausgeschnitten, und dann mit Parallelverschiebung das Papier so angelegt, daß ich die untere Kante ausschneiden konnte. Herausgekommen ist ein 3/4-Arm, die untere Bogenkante hat denselben Schwung wie der lange Ärmel des Schnittes. Ich empfehle, die zwei Bänder für die Ärmel gleichlang abzuschneiden, bevor man sie eingezogen hat, damit die Bündchen gleich weit werden. |
![]() | Kuscheltier Maus Aus einem alten Waschlappen entstand diese Maus. Sie ist mit Zauberwatte gefüllt und befriedigte die Nachfrage nach "Mäusen" während der langjährigen Mause-Phase meiner Tochter. Mein Jügster kaut sehr gerne darauf rum. |
![]() | ![]() In der 7. Klasse lernte ich, wie Waldorfpuppen hergestellt werden. Damals entstand die rosa Puppe. Daneben ist meine zweite Puppe, die ich 7 Jahre später aus der Erinnerung nach gleichem Vorbild nähte und verschenkte. |
![]() | ![]() Diese Puppe nähte ich, als unsere "Mini it's me" von Käthe Kruse verschwunden war, und meine Tochter dringend Ersatz brauchte. Für die Haare habe ich Haarwolle gekauft und jedes Haar einzeln rund über den Kopf verteilt angenäht. So kann sie die Haare offen oder im Zopf tragen - wenn Ihr solche Puppen kauft, guckt Euch an, wie die Haare befestigt sind: Wenn sie nur eine Mittelnaht haben, sieht die Puppe ohne Zopf später sehr unappetitlich aus. Viele nähen deshalb die Frisur so fest, daß man den Zopf gar nicht lösen kann und alle Haare fest am Kopf bis zum Nacken angenäht sind. |
![]() | Seidenmalerei Seidenmalerei ist schön, weil die Farben so leuchten. Auf diese Bluse malte ich 2 Kürbisse. |
![]() | Stoffarben Von Pentel hatten wir Stoffarben in Form von Wachsstiften. Sie waren aber nicht besonders kräftig. Für das Ergebnis auf dem Leinenbeutel hier mußte ich sehr lange und intensiv malen. Kinder haben da keine Chance. Die zarten Striche der Kinder auf ihren Werkstücken waren fast nicht zu sehen. Außerdem kann man auf rutschigem Stoff schlecht malen. Man bekommt schnell Falten, egal, wie fest man den Stoff auf dem Untergrund spannt. Viel besser ist das Textil-Gestaltungspapier von Jako-O in Kombination mit Stockmar-Wachsstiften! Damit haben wir beim Kindergeburtstag Leinenbeutel verschönert, und auch jetzt nach Jahren (und diversen Wäschen) sehen die Bilder aus wie am 1. Tag. |
![]() | Kittelschürze Manchmal braucht man eine Schürze, die die Kleidung wirklich schützt, z.B. beim Seifensieden, wo die Lauge schnell zu weißen Flecken führen kann. Bei ebay gibt es so was nur als "Retro" in Vollplastik, mit Omamustern und überteuert, wahrscheinlich auch abgewetzt und vollgeschwitzt. Also habe ich einige Zeit in den Schnitt gesteckt und selbst eine Kittelschürze zum Binden (mit seitlichem Schlitz für das eine Bindeband) genäht. Die Taschen heißen "rationelle Tasche", man schneidet sie etwa doppelt so groß zu und kann sie dadurch mit nur einer sichtbaren Naht kantesteppen. Alle Nähte der Schürze sind verstürzt, so daß es innen keine versäuberten Nähte gibt und nix aufribbeln kann. Alles kann man auch weniger aufwendig nähen, z.B. ohne den rosa Besatz oder Schrägband. Ich habe auf der Schule halt ein Musterstück genäht, bei dem wir verschiedene Techniken lernen konnten, daher kommt die aufwendige Verarbeitung. Der Stoff heißt Rosali von Ikea, das Schrägband paßt freundlicherweise gut dazu, obwohl es von Westfalenstoffen ist. Der Schlitz ist von innen mit einem Stoffrest verstürzt, man näht ihn wie ein Knopfloch, dh. erst steppen, dann aufschneiden und umkrempeln. |
![]() | Hier seht ihr mein Kleid, eigentlich eher eine Zipfeltunika. Der Stoff ist von meiner bevorzugten Bastelbuch-Autorin Bine Brändle entworfen, man kann ihn derzeit nur bei AfS bestellen. Der Schnitt heißt Toni und ist von Farbenmix, dort von Milchmonster, ich habe die Version mit dem Rock als Babydoll genommen. Der bunte Ausschnitt ist Teil des blauen Stoffes, kein Schrägband. Diese Stoffe lassen sich gut verarbeiten, es ist eine relativ schwere Qualität, die auch gut liegt, und die Dehnung des Ausschnitts hat geklappt, allerdings brauchte ich 10 cm mehr als angegeben - echte Bündchenware ist noch sehr viel stärker dehnbar. Alles habe ich mit meiner jetzt 50 Jahre alten Pfaff genäht. Für dehnbare Stoffe muß ich dafür eine Stichscheibe einsetzen. |
![]() | Aus derselben Stoffquelle habe ich mir diese Hose genäht. Der Schnitt war eine Turnhose, die mir gut paßte. Als Bündchen habe ich ein paar cm Bündchenware angenäht, mit einem Loch für ein Gummi versehen. Doch das wäre wohl nicht nötig gewesen, die Hose hält auch ohne ein kräftiges Gummiband. |
![]() ![]() | Es ist natürlich unsinnig, einen modernen Pulli (so was heißt dann auch nicht Pulli sondern "Hoodie"... naja) selbst zu nähen, denn geschmackvoller Stoff hat seinen Preis, auch wenn man die Zeit nicht rechnet. Das Kind hat sich trotzdem gefreut, weil er kaschiert und es lieber trendgemäß rumlaufen will als individuell. Ich habe für eine Körpergröße von 1,56m den Schnitt LOUIS von ki-ba-doo in Gr. 176 genommen (ohne ihn in der Länge zu kürzen), das war genau richtig. Und weil der Pulli so gut sitzt, habe ich ihn gleich noch ein weiteres Mal genäht.
Ich hatte mir extra einen Schnitt gekauft (nochmal 10€ Mehrkosten), weil ich keine Lust hatte, mich mit einem Kragenschnitt auseinanderzusetzen. Es hat alles gut funktioniert aber der Schnitt bzw. die Anleitung hatten ein paar Macken. Zuweilen mußte man raten, wie es gemeint ist. In den Ärmelbündchen ist längs eine Umbruchlinie angegeben, aber man muß den Stoff quer falten... aber ich habe eh 1/4 der Breite des gekauften Bündchenstoffes genommen und nicht den Schnitt, so daß das egal war. Um es kurz zu machen: Der Schalkragen paßte nicht (Umfang am Hals 40cm, ich habe aber 60cm am Halsausschnitt gemessen). Selbst wenn mein "Sweat" dehnbar gewesen wäre, zweifle ich, ob man den Schalkragen tatsächlich so enganliegend haben möchte wie einen Rollkragenpullover. Ich habe also den Schalkragen von einem anderen Schnitt genommen (BigLadyComet von farbenmix), diesen auf 60cm verbreitert und dafür in der Höhe um 20cm gekürzt und somit genau das getan, was ich vermeiden wollte. Deshalb hatte ich dann auch keine Lust mehr auf die Kordel und die genieteten Ringe und die Löcher. Zumal auch zu diesem Thema die Löcher an einer sehr unwahrscheinlichen Stelle auf dem Schnitt angezeichnet waren. Ein Ellenbogenflicken ist angestückelt, weil ich die Reste vom Zuschnitt der Achselausschnitte verwendet habe. In der Anleitung steht, daß man eine moderne Overlock-Nähmaschine nehmen "muß". Ich hätte es besser gefunden, wenn sie nur empfohlen worden wäre, denn ich habe alles mit meiner 50 Jahre alten Pfaff genäht. Auch hier darf man also selbst mitdenken. Offensichtlich bedient diese Firma nur diejenigen Kunden, die immer gleich die Profiausstattung kaufen, damit alles "richtig" wird. Das widerspricht meiner Auffassung von Selbermachen im Grundsatz, ist aber ein Bild der heutigen Zeit, in der die Schere zwischen Sinn und Habitus zuweilen sehr weit auseinanderklafft. |
Das Kind liebt Eulen und bekam einen Stoffrest geschenkt. Daraus wurde noch kurz vor der Schule eine Buchhülle für das Hausaufgabenheft. Um Buchhüllen zu nähen, gibt es im Prinzip 2 Möglichkeiten: A) man verstürzt zwei gleichgroße Stoffrechtecke (Größe: aufgeklapptes Buch plus 2x 5 cm), die dann nach innen umgeklappt und von oben kantegesteppt werden. B) man schneidet das Stoffrechteck 3x zu: 1x für außen, 1x für den Umschlag innen (den halbiert man mit der Schere, und zum Nähen faltet man ihn nochmal auf die halbe Breite), 1x für die Umschläge außen. Dann legt man alle rechten Seiten aufeinander, und zwar Außenstoff - Umschläge - Innenstoff. Alles wird außen an der Kante einmal langgesteppt, dann verstürzt und versäubert. Hier ist eine bebilderte Anleitung. Ich finde B schöner, man riskiert aber, daß der Stoff beim Verstürzen zu viel Platz frißt und der Umschlag nachher zu klein oder zu groß ist. Der Vorteil von A ist, daß man die Umschläge am Buch abstecken kann. Wenn man bei Methode A vielleicht noch ein langes Gummi annäht, kann man die Umschläge vielleicht auch ganz ohne Nähen fixieren und die Buchhülle für mehrere gleich hohe (aber verschieden dicke) Bücher nehmen. Es muß ja kein weißes Wäschegummi sein, heutzutage gibt es Rüschengummis oder breite Gummilitze in allen Farben. Ich habe das Heft mit 1-2 mm Überstand abgezeichnet und 2cm Nahtzugabe gelassen. Gesteppt habe ich fußerlbreit außerhalb der gezeichneten Linie. Das hat ganz gut gepaßt. | ![]() |
![]() | Pullover mit Schalkragen, Stoffe von Graziela (Blättersweat und Sweat jeansblau, je 1m, Stoffpreis gesamt 35€), Schnitt Big Lady Comet in Gr. 44 - da die Stoffe nicht vorgewaschen sind, wird der Pullover auf 42 einlaufen, zumal er bei mir auch 20 min in den Trockner kommt und heiß dampfend aufgehängt wird, umd das Bügel zu sparen. Die Bündchen sind ebenfalls aus dem blauen Sweat (Dehnrichtung beachten! sie sind kaum schmäler als der Pulloversaum zugeschnitten), die Tascheneingriffe mit den Herzchen aus der Webkante vom Blätterstoff zugeschnitten. Den Kragen habe ich um 20cm in der Höhe gekürzt. Da man den den Blätterstoff von innen nach außen umkrempelt, habe ich ihn verkehrtherum (Blätterspitzen nach unten zeigend) zugeschnitten, so ist er außen wieder richtigrum. |
Bügelflicken sind etwas Herrliches! Allerdings sind die schöngestickt-bunten Flicken, die man üblicherweise im Supermarkt erhält, oder die man sich inzwischen im Netz bestellt, da Stickmaschinen und Stickmusterdateien ein lohnendes Geschäftsfeld ergeben, nicht besonders klebefreudig. Schon meine Mutter hat solche Flicken an den Rändern nachgesteppt, und die Kleberqualität hat sich seitdem anscheinend nicht gebessert. Ich habe mir bei Pollin einen 100er-Pack mit rechteckigen Segeltuchflicken gekauft. Die kleben ganz gut, ich mußte erst ein Knie nachsteppen. Wer Lust hat, kann die Flicken auch ausschneiden und dann erst aufbügeln. Hier habe ich für ein kleines Loch einen Schlüssel ausgeschnitten und kurzerhand den ausgeschnittenen Rest als Schlüsselloch auf dem anderen Knie aufgebügelt. | ![]() |
![]() ![]() | Da unsere Mütze von muetzenglueck@yahoo.de (s. hier)in der Schule geklaut wurde (es lohnt sich wirklich nicht, für die Kinder teure oder schöne Sachen anzuschaffen), habe ich eine neue genäht. Wer ein Schnittmuster sucht, kann die Beanie von Pattydoo nehmen. Ich habe mich an die Vorlage von Katja Otte gehalten und den Stoff beim Zuschneiden 8fach gelegt (einmal quer gefaltet und dann noch zweimal längs, dann eine "Zaunlatte" ausschneiden, man erhält eine "Krone" mit 4 Zacken). Dadurch ist die Mütze zweilagig und innen bunt, hat nur 1 Seitennaht, und man muß nur ein winziges Loch vom Verstürzen innen oben von Hand nähen. Der Stoff ist von Graziela. PS: Natürlich wurde auch diese Mütze beim 3. Tragen in der Schule geklaut. Was bin ich froh, wenn wir die Grundschule hinter uns haben, denn an allen anderen Schulen waren die Sachen am nächsten Tag noch da, wenn mein Kind mal was liegengelassen hatte, nur in der Grundschule gibt es sehr ordentliche Putzfrauen sowie Eltern, die kein Problem haben, unsere Tupperdosen (Name ist eingeschmolzen) mit eigenen Broten zu füllen - da wir niemals Mischbrot haben, weiß ich, wovon ich spreche, wenn ich unsere Dosen in der Fundgrube finde, weil auch das fremde Kind dann unsere Dose wieder liegengelassen hat! |
Für das eulenliebende Kind konnte ich an diesen Stoffen von Kaufmann nicht vorbei. Die Anleitung für diese Kulturtasche ist von KreativOderPrimitiv. Ich habe die Stoffe nicht in der Fläche gestückelt, sondern immer gegengleich verarbeitet. Der Reißverschluß ist von Tschibo, diese Plastikdinger kann man problemlos auf die richtige Länge mit der Schere kürzen. Ich habe einen Abend lang dafür gebraucht. Der Zuschnitt könnte um einiges kürzer werden, wenn man nicht im Stoffbruch zuschneidet, sondern Teil A gleich mit allen 4 Stoffen und 2 Vlies-Einlagen auf einmal zuschneidet. Ansonsten habe ich statt Knopf ein bißchen Klett für die kleine Tasche genommen, und aus Faulheit nix angezeichnet oder gesteckt - deshalb ist alles etwas windschief geworden. | ![]() |
![]() | Blöd, wenn man die Stoffe nicht vorwäscht: Mittlerweile ist der Futterstoff eingelaufen, der Außenstoff nicht. Da ich bei allen Nähte beide Stoffe zusammen verarbeitet habe, wirft der Rock jetzt Seitenfalten. Das könnte man so tragen, paßt m.E. aber nicht zum Stil... Also habe ich beim Trocknen alles schön gedehnt. Der Futter war sehr dehnbarer dünner Baumwoll-Stretch, der Außenstoff ist natürlich Plastik. Ansonsten: Schnitt nach einem Rock, der mir paßt, Bund nach Gefühl... Ich habe lange ausprobieren müssen, bis meine Nähmaschine die 4 dünnen Stofflagen verarbeitet hat. Ich hatte lauter Nähte, bei denen mehr Stiche ausgelassen als gesteppt wurden. Die 3. Stretch-Nadel war es dann, dann hat die Maschine tadellos genäht. |
An diesem Cord-Stoff konnte ich nicht vorbeigehen. Ich habe 1m für 7€ gekauft und habe noch einen ordentlichen Streifen über. Der Reißverschluß ist aus dem Fundus. Der Schnitt ist von einem Rock, der mir paßt. Ich habe 4 Abnäher oben drin, der Bund ist mit dem Patchwork-Lineal und dem Rollschneider 3'' breit zugeschnitten. Zuerst habe ich ihn halbiert gebügel, dann von innen angenäht, rechte Bundseite auf linke Rockseite, dann die vordere Nahtzugabe nach innen gefaltet, angesteckt, und den Bund von außen festgesteppt. Der untere Saum ist zweimal umgeschlagen und festgesteppt. Der Reißverschluß ist in den aufgeschnittenen Stoff eingenäht, oben noch ein Knopfloch samt Knopf. Cord läßt sich gut nähen, meine Nähmaschine mochte ihn. Der Stoff ist von Hamburger Liebe. | ![]() |
![]() | Nach dem Schnitt von Mamahoch2 ein schnelles Shirt mit Maus und Ringeln. Da ich den Ärmel schonmal für das Piratenshirt verwendet hatte, wußte ich, daß er sehr klein ausfällt. Also habe ich für die angestrebte Größe 122 den Schnitt in 146 genommen. Angeblich war auf dem Schnitt eine Saumlinie, um die man unten kürzen kann, die war bei mir aber nicht abgedruckt - beim pdf kann so was mal verlorengehen. Ich habe den Schnitt ans Kind angehalten und die Länge von 122 genommen, die Weite und Ärmelkugeln von 146. Weil es kurzärmlig werden sollte, habe ich den Schnitt ein paar cm unter der Achsel abgeknickt und so einen kurzen Ärmel zugeschnitten. Das Halsbündchen ist aus Bündchenstoff, den ich 2'' hoch mit dem Rollschneider und Patchworklineal zugeschnitten habe. Die Weite des Bündchens habe ich Kind bemessen, weil es einen sehr großen Kopf hat - das weiß ich seit der Geburt )-:. Den unteren Saum habe ich zweimal umgeschlagen und mit dem Stretchstich gezackelt, die Ärmelsäume sind gar nicht versäubert, weil der Stretchstoff sich von selbst einrollt. Sollte sich das nach einigen Wäschen aufribbeln, kann ich immer nch ein Ärmelbündchen ansetzen. |
Schon wieder rosa-grün, aber diesmal für mich. Den Schnitt hatte ich von einer Hose, die mir paßte. Die hatte 18% Elasthan, mein Stretchstoff sicher nur 3-5%. Außerdem wollte ich Querstreifen, und diese Richtung war in der Weite schlechter dehnbar als in der Länge. Wie befürchtet, war bei der Anprobe gar nicht ans Anprobieren zu denken. Aus der Not wurde eine Tugend: Ich habe die Hosenbeine an den Seiten aufgeschnitten und einen grüngepunkteten Stoffrest von Westfalenstoffen eingesetzt. Den hatte ich auf 4'' pro Bein mit Rollschneider und Patchworklineal zugeschnitten. Der Bund ist ebenfalls als Streifen zugeschnitten und diesmal in der besseren Dehnrichtung längsgestreift unter Dehnung angenäht. Innen ist ein Gummi eingezogen. Die Bilder können nicht annähernd abbilden, wie knallig die Hose ist. Das wird sich mit dem Waschen sicher verlieren, dann sind die Schadstoffe auch nicht mehr so ungesund für die Haut. | ![]() |
![]() | Diese Hüfttasche (Hipbag) habe ich nach Schnitt und Anleitung von Schnabelina genäht, eine Version mit Paspelband, ohne Innentasche. Mein letztes Paspelband ist ewig her, hier konnte ich ein paar Erfahrungen sammeln (ähem... ich hoffe, es hält wenigstens). Die Rück- und Innenseite besteht aus dem Zahlenstoff von Graziela, die Vögel und Eulen sind von Kaufmann aus unserem örtlichen Stoffladen. Vielen Dank, Schnabelina!!! |
Dieser Stoff kam mir gerade recht für unser i-Männchen, das gerade anfängt, die ersten Worte zu entziffern. Danke, Graziela! Schnitt und Ausführung sind wie beim Mauseshirt, s.u. | ![]() |